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BMUV-Verbundprojekt RESERVE

Eine zunehmende Zahl von Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland ist von Überschuldung betroffen – auch die COVID-19-Pandemie hat maßgeblich zu dieser Entwicklung beigetragen. Neben unbeeinflussbaren Gründen für eine Überschuldung (wie Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Todesfälle von Angehörigen) kann das individuelle Konsumverhalten das Auftreten von Überschuldungssituationen begünstigen.

Der Umgang mit Überschuldungssituationen wird jedoch unter anderem auch von der Verbraucherresilienz, das heißt von der Anpassungsfähigkeit an die Verbraucher betreffende Veränderungsprozesse, beeinflusst. Analog zur psychologischen Resilienz ist davon auszugehen, dass sich die Verbraucherresilienz in verschiedenen Kontexten (wie zum Beispiel einer existenziellen Krise durch Überschuldung) unterschiedlich gestaltet und verschiedene funktionale Formen der Anpassung (sogenanntes resilientes Verhalten) existieren. Während erste Forschung zur Verbraucherresilienz bereits erfolgt ist, fehlte es bislang an wissenschaftlichen Erkenntnissen dazu, wie sich resilientes Verbraucherverhalten in Form von funktionaler Anpassung in Überschuldungssituationen, die Situationen besonderer Verletzlichkeit darstellen, gestaltet und auswirkt. In Anbetracht der steigenden Tendenz von Verbraucherüberschuldungen und der damit verbundenen negativen ökonomischen, psychologischen und sozialen Folgen bei erfolgloser Anpassungsfähigkeit ist das Thema jedoch von hoher Relevanz.

Vor diesem Hintergrund bestand das übergeordnete Ziel des interdisziplinären, BMUV-geförderten Forschungsvorhabens RESERVE („Resilientes Verbraucherverhalten im Kontext der Verbraucherüberschuldung: Exploration, Operationalisierung und Ansätze zur Steigerung der Verbraucherresilienz in Überschuldungssituationen aus verhaltenswissenschaftlicher Perspektive“) darin, das Konstrukt der Verbraucherresilienz im Überschuldungskontext aus verhaltens- und verbraucherwissenschaftlicher Perspektive zu analysieren und messbar zu machen. Aufbauend auf dieser Analyse sollten eine Verbrauchertypologie entwickelt und die Anteile resilienter bzw. vulnerabler Verbrauchergruppen an der deutschen Bevölkerung identifiziert werden. Zuletzt stand die evidenzbasierte Ableitung von differenzierten Gestaltungsempfehlungen im Vordergrund. Konkret sollte die Entwicklung von verbraucherspezifischen Maßnahmen und Strategien ein Verständnis darüber liefern, welche Verhaltensweisen dazu beitragen, dass sich Verbraucherinnen und Verbraucher eigenständig aus einer Überschuldungssituation befreien können oder zukünftig nicht erneut in eine Überschuldungssituation geraten.

Seitens der Heinrich-Heine-Universität war neben dem Lehrstuhl für BWL, insb. Arbeit, Personal und Organisation der Lehrstuhl für BWL, insb. Marketing an der Bearbeitung des Projekts beteiligt. Als nicht geförderte Praxispartner waren darüber hinaus der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband Landesverband Nordrhein-Westfalen e. V. sowie die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e. V. in das Projektvorhaben involviert.

Das Forschungsprojekt wurde durch Fördermittel des Bundesminis­teriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) finanziert und lief vom 01.02.2022 bis zum 31.01.2024 (Gesamtlaufzeit von 2 Jahren). Koordiniert wurde das Projekt an der Heinrich-Heine-Universität durch den Lehrstuhl für BWL, insb. Arbeit, Personal und Organisation vom Teilprojektleiter Prof. Dr. Stefan Süß. Die Projektbearbeitung aus verhaltenswissenschaftlicher Perspektive übernahmen Katharina Apenbrink und Dr. Ingo Klingenberg

Weiterführende Informationen zum Projekt finden Sie auf der Projekt-Webseite unter
www.verbraucherwissenschaften.de/reserve.

Die Dokumentation eines ergänzenden Diskussionsforums, das am 19. Januar 2024 als Hybridveranstaltung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf stattfand, findet sich hier.

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